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Inhaltswarnung

!Trigger Warnung!


Mittwoch, 11. Oktober 2017

xx51

Ich krieche in mich hinein, ganz tief. Schwimme auf den Grund meiner Selbst und genieße die Stille. Hier hat die laute Welt keinen Zugang, nur mir ist es gestattet hier ein und aus zugehen. Es ist ein Ort, den nur ich kenne und von dem Gott schon mal gehört hat. Ich sitze in warmen Sand und schaue auf den Horizont. Das Wasser glitzert. Meine Hände graben sich in den Sand und umschließt sie. Barfuß laufe ich an die Stelle, an der der Sand ins Wasser mündet. Kleine Wellen kitzeln meine Knie und ein Lächeln huscht über meine Lippen. Meine Haare sind zerzaust und riechen nach Salz. Mit meinen Fingern gehe ich durch mein Haar und lasse meine Locken hoch springen. Das Wasser plätschert bei meinem Versuch mich umzudrehen. Das weiße Kleid, welches an manchen Stellen mit Spitze verziert ist, saugt sich mit Wasser voll und meine Haut wird von den Wassermassen in den Arm genommen. Ich hiefe mich wieder aus dem Wasser und blicke auf. Viele große Bäume erstrecken sich vor meinem Auge. Ich renne aus dem Meer, über  den Sand, hinein in den Wald. Bei allem was ich sehe bin ich hier. Mit meinen Fingerspitzen berühre ich ein großes dunkelgrünes Blatt. Es fühlt sich weich und kräftig an. Mit meinem Füßen trete ich auf Piniennadeln, die es nicht zulassen, dass meine Gedanken wo anders hinlaufen. Ein Schwarm Schmetterlinge windet sich um mein Kleid. Von meinen Haarspitzen tropft Salzwasser. Ich spüre mich und meinen Körper, es könnte mir nicht besser gehen. Ich komme an einen Abgrund, der von einem Wasserfall gestreichelt wird. Angst habe ich nicht, alles ist mir vertraut. Ich greife nach der Liane und fliege.....
..ich bin ein Freigeist,  ich bin ein Freigeist

Samstag, 5. August 2017

XX50

,, Du bist zu dumm! ,, , ,, Streng dich mehr an" , ,,Wie willst du jemals etwas auf die Reihe bekommen, wenn du dich so anstellst!? ''
Ich sehe Rot. Ein falscher Schritt und schon falle ich den steilen Abhang hinab in die Finsternis. Hier unten ist es kalt und dunkel. Weiter schlage ich mit Feusten auf mich ein. ,, Du bist es echt nicht Wert! ", ,, Kannst du nicht normal sein, so wie alle anderen auch!?"
Und dann, ein Geflüster welches ich nur zu gut kenne und lange nicht mehr da war. ,, Wenn du heute nichts mehr isst,wird es dir besser gehen, dann hast du wenigstens etwas geschafft und kannst stolz auf dich sein." Ich Schaukel diesen gefährlichen Gedanken hin und her. Hin und her. Hin und.. NEIN. Bestrafung führt in den meisten Fällen nur zu noch größeren Problemen. Mein Körper soll mein Tempel sein. Lange genug habe ich ihn versklavt. Die Schnitte an den Armen und die Erinnerungen bei denen ich immer noch zusammen zucke wenn sie meine Gedanken passieren, erzählen mir von der grausame Quälerei. Nur weil mein seelisches Befinden noch ein reines Chaos ist, muss ich meinem Körper nicht das Gleiche antun. Ich beiße die Zähne zusammen und gehe runter in die Kühe. Ignoriere das Fett, die Kalorien und bereite meinem Körper ein wundervolles Frühstück zu.

Samstag, 29. Juli 2017

xx49

Habe mich etwas zurückgezogen, um mich zu fühlen, um nachzudenken und durchzuatmen. Mein Spiegelbild zeigt mir eine unzufriedene Frau, deren Mundwinkel von Tag zu Tag immer mehr absinken. ,,Was fehlt dir?" Frage ich mich selbst. ,,Was willst du?" Es zieht mich in die Ferne, doch ich werde festgehalten von meiner Heimat, von Freunden, von meiner Familie. Es ist alles okay,doch das reicht mir nicht. Hier werde ich mich nicht finden. Ich verändert sich, setzt sich in Bewegung. Stopfe all meine Erinnerungen in einen Sack und nehme nur das mit was ich brauche und renne los. Keiner wird mich aufhalten. Jeder wird sehen wer ich bin. Ich hole mir das Glänzen in meinen Augen zurück!

Montag, 8. Mai 2017

XX48

Alles stand still. Hellblaues Licht filterte das Bild vor meinen Augen. Ich hörte nur den immer schwächer werdenden Schlag von meinem Herzen. In meinem Kopf füllten Ziffern die Leere und kontrollierten mein Handeln. Das Gewicht, die Kalorien, das Fett, die Kohlenhydrate der Lebensmittel bereiteten mir große Angst. 52 51 50 49 48 47 -46-45- Es wurde immer schlimmer und die Wut kochte in mir während ich auf die Zahl der Waage starrte. Das hoch meiner Gefühle waren 300Gramm weniger oder 300 Kalorien am Tag. Ich formte mich nach falschen Vorstellungen und richtete mich zu Grunde, weil ich mir nichts Wert war, weil ich der Meinung gewesen bin, dass ich nichts besseres verdient habe. Irgendwann musste ich mich mit der Wahrheit konfrontieren, dass ich sterben werde, wenn ich weiterhin mein Essen erbreche, denn ohne essen kann man einfach nicht lange leben. Doch darum ging es mir nicht mir ging es nur ums eine. Mein Problem war, dass "mehr" nicht zu mir passte und, dass ich mich mit dem wieder normal essen vom Ziel entfernen würde. Noch nie war ich dem Abgrund so nah, doch diese Tatsache machte mir die Entscheidung zwischen leben oder sterben nicht einfacher. Ich fühlte mich zu schwach um dagegen anzukämpfen und die Angst vor dem "dick"werden, besser gesagt die Angst vor dem, nicht den Vorstellungen zu entsprechen, die ich mir konstruiert hatte, sperrten mich in einen Käfig. Alles brach wieder in sich zusammen. Ich dachte an die Therapie, die ich zu diesem Zeitpunkt vor 1 1\2 Jahren gemacht hatte. Die Beziehung zu meinem damaligen Freund weinte bittere Tränen und ich musste den  Schlussstrich ziehen, denn ein Tränenmeer ohne Liebe ist nicht wieder entflammbar. Ich holte Luft und sprang ins kalte Wasser. Ich hoffte auf Sonne, hoffte auf einen Funken der mir wieder Mut bringen würde und neue Kraft zum weiter zu kämpfen gibt - und da war es -aus dem Nichts wurde Licht. Es kam mit einem inneren Entschluss und dieser nahm mir die schwere Last. Jeden Tag stellte ich mich der Angst und aß. Morgen, mittags abends und dazwischen eine kleine Mahlzeit. Ein neues Ziel hatte sich vor meinen Augen aufgetan. Ich wollte mehr als nur einen Moment Freude.Ich wollte leben und komme dem näher jeden Tag ein Stückchen mehr..
Endlich habe ich Fortschritte gemacht und die Oberfläche der Störung bekämpft. Sie ist für  viele außenstehende der schlimmste Zustand der Störung, obwohl dieser nur einen Hauch von dem zeigt wie  zerrissen man innerlich ist. Man kann es aufstehen nennen und jetzt geht meine Reise los, denn ich lerne laufen.

Samstag, 16. Januar 2016

xx47

Decke  mich  mit Schmerzen zu. Ich bin leer und mein Kopf ist voll- so war das nicht gedacht. Verstumme und das Bild  vor meinen Augen verwischt. Sterne tanzen um mich  herum und tapfer bleibe ich stehen.
Weiß  nicht mehr  wie seine Augen aussehen, die Liebe ist in ihnen erlöschen, oder ist es anders rum? Ich habe losgelassen und falle. Gibt es einen Weg Menschen nicht  zu verletzen? Gibt es noch ein Richtig und ein Leben welches mit ganzem Herzen geführt werden kann? Wo führt das hin? Wo bin ich  Zuhause? Wann komm ich hier raus?
Wovon sollen wir träumen?   

Mittwoch, 13. Januar 2016

xx46

Es scheint mir egal zu sein dass sie mich wieder langsam verschwinden lässt und zu Dingen zwingt die ich eigentlich  gar nicht  will. Es fühlt sich  an als hätte ich meinen Kopf verloren. Ich  muss da sein, man soll stolz auf mich sein. Ich habe gerade keine Zeit geschweige denn Kraft mich mit meinen Gefühle zu beschäftigen. Ich bin ins Eiskalte Wasser  gefallen und die Eisplatten schneiden  mir die Haut auf. Hilfe. Doch der schrei wird von einer meiner Luftblasen umhüllt und schwimmt hinauf ohne einen Ton  von sich zugeben.