Sitze im Schneidersitz und betrachte meine Oberschenkel. Durch das Wackeln des Autos schwabbeln sie hin und her.
Mir wird ein Bonbon gereicht und ich greife dankend zu. Mein Atem stockt und ich denke: was mache ich denn gerade hier!?
Ich verziehe mein Gesicht und spucke das Kalorienreiche Bonbon in ein Taschentuch.
Wir kommen an.
Die Sonne geht gerade unter und der dichte Schwarzwald kommt an die Macht. Mit seiner unheimlicher und doch magischer Fassade überwältigt er mich.
Ich will schlafen, schlafen und vergessen dass ich hunger habe
, doch meine Oma ruft mich runter.
Sie wollen essen gehen.
Ich bekomme Angst. Renne in meinem Kopf gegen Wände.
Meine Finger zappeln unauffällig nervös unter dem Tisch herum , der nur darauf wartet mit essen überhäuft zu werden.
Mein Herz rast.
Ich will hier weg!
Der Salat mit viiiiel zu viel fettigen dressing
steht vor mir. Ich versuche die pure fett Sauce vom Salatblatt ab zu kratzen, doch keine Chance. Der Karottensalat und die anderen Salate auf meinem Teller schwimmen förmlich in diesem Fett. Am liebsten würde ich raus rennen , ganz weit weg.
Mir wird die Hauptspeise serviert.
Ich hatte mir das Gericht ausgewählt , welches am wenigsten Kalorien enthalten könnte. Aber ich irrte mich.
Der Kartoffelbrei enthielt bestimmt mehr sahne als Kartoffeln und wer isst bitteschön drei dicke, in fett gewälzte Mettwürste?
Ich versuche so gut wie es ging mein Essen an die anderen zu verteilen, doch leider brachte es nicht viel.
Es waren trotzdem rund 700 kcal !
Mein Bauch fühlte sich von bissen zu bissen immer dicker an.
Ich darf nicht auffallen
, darum esse ich braf diesen Teller.
Mein Opa hat mich schon verdächtig am Arm gepackt als wir uns begrüßt hatten.
Ich hatte es schon übertrieben als ich gesagt hatte dass ich nur einen Salat zum essen möchte und keine Spaghetti.
Als ich endlich zu ende gegessen habe
platz mein Magen gleich voller essen und tat weh.
Ich hätte so viel lügen können und dann hätte ich nichts essen müssen , nicht den Kartoffelbrei oder die Mettwürste oder das Schnitzel oder den geschmacklosen Brokkoli, nichts davon.
Ich möchte nicht mehr so viel Lügen das hat mir damals viel verbaut.
Aber ich denke paar kleine Notlüge können schon dabei sein. Ich meine , ich will doch mein Ziel erreichen.
Wache plötzlich auf. Mein Magen fühlt sich einigermaßen wieder leer an.Es ist halb sieben.
Mein Blick wandert zum Fenster als es langsam heller wird.
Ein weißer Schleier aus Eis bedeckt die ganze Landschaft.
Ich habe mir vorgenommen heute Morgen joggen zu gehen, ich hoffe dass ich keine Erkältung bekomme.
Ich atme tief durch.
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